Vor wenigen Wochen besuchte der orangefarbene ukrainische Präsident Juschtschenko Israel und bemühte sich dort, den bizarren Eindruck zu relativieren, den seine unbeirrbare Politik der Heroisierung ehemaliger Nazi-Helfer in der Ukraine aufkommen lässt. In den letzten Jahren hatte Juschtschenko konsequent darauf hingearbeitet, die Kämpfer der nationalistischen UPA zu rehabilitieren und verlieh ihren Veteranen staatliche Ehrungen und Privilegien. Posthum verlieh er 2007 unter anderem Roman Schuchewytsch, einem Anführer der Wehrmachts-Legion "Nachtigall", die laut Simon Wiesenthal Center 1941 an den Ermordungen Zehntausender Juden in der Westukraine teilnahm, den Titel "Held der Ukraine", die höchste Auszeichnung des Landes. Viele UPA-Kämpfer wurden als Kollaborateure und Polizeitruppen der Nazis bei Massenhinrichtungen in der ganzen Ukraine, unter anderem auch beim Massaker von Babi Jar, eingesetzt. Weil sie jedoch gegen die Rote Armee kämpften, werden sie vom Umfeld Juschtschenkos heute als Helden hochgehalten. Kein Wunder, denn der Hauptteil seines zahlenmäßig nur noch bescheidenen Wählerstamms liegt in der nationalistisch geprägten Westukraine.
Parallel zu all diesem Treiben reiste Juschtschenko also nach Israel, um mit trauernder Miene die Holocaust-Gedenkstätte Jad Waschem zu besuchen und sich an der Klagemauer in Jerusalem fotografieren zu lassen. Wer hier nur notwendige Show vermutet, liegt richtig. Denn der eigentliche Zweck seiner Reise lag darin, die Juden als Verbündete in seinem Bestreben zu gewinnen, die Hungersnot in der Ukraine im Jahr 1933 (auch Holodomor genannt) weltweit in den Rang eines Genozids zu erheben. Derartige nationale Märtyrermythen braucht Juschtschenko aus dem oben genannten Grund innenpolitisch.
Doch die Israelis denken nicht daran, andere Tragödien auf die gleichen Stufe mit dem Holocaust zu stellen. Dessen Singularität soll unangetastet bleiben und in diesem Fall wohl auch zurecht. Denn der Holodomor, den Juschtschenko heute für seinen prowestlichen und antirussischen Kurs de-facto als russisches Verbrechen instrumentalisieren will, besitzt (obwohl zweifellos eine immense humanitäre Katastrophe) überhaupt keine Merkmale eines Genozids eines bestimmten Volkes an einem anderen. Die Hungersnot im Jahr 1933 fand in vielen Teilen der Sowjetunion statt, darunter auch in Südrussland, im Wolga-Gebiet und in Kasachstan, was die fehlende national-ethnische Motivation belegt. Diese Tragödie hatte nichts mit dem "Kampf zweier Völker" zu tun, sondern wurde von einer engen Clique im Kreml, die meistens aus unterschiedlichsten Ethnien zusammengesetzt war, angeordnet und von lokalen ukrainischen Kommunisten ausgeführt. Außer dem geographischen Sitz der stalinistischen Führungsclique in Moskau hat der Holodomor in der Ukraine mit Russland und seinen Bewohnern nichts zu tun, außer dass sie selbst auch betroffen waren.
Auf der krampfhaften Suche nach einer eigenen historischen Identität, die sich unbedingt von der russischen abheben soll, ist das Fälschen der Geschichte für Juschtschenko auch an anderen Stellen ein beliebtes Mittel. Im Jahr 2009 jährt sich zum 300-ten Mal die berühmteste Schlacht des Großen Nordischen Krieges, die Schlacht von Poltava. In ihr besiegte der russische Zar Peter der Große entscheidend die schwedische Armee unter König Karl XII., der auf die Einladung des übergelaufenen ukrainischen Kosakenhetmans Maseppa hin in die Ukraine vorrückte. Die meisten Kosaken blieben indes Russland treu und verließen Maseppa, so dass dieser Karl dem XII. nur drei bis vier Tausend Kämpfer an die Seite stellen konnte. Die meisten Ukrainer kämpften unter Hetman Skoropadski auf Seiten der Russen. Doch weder diese Tatsache, noch die schmachvoll verlorene Schlacht kümmert den Nationalisten Juschtschenko allzu sehr. Auf seine Anordnungen hin, werden nach Maseppa und Karl XII. in den ukrainischen Städten Straßen umbenannt, während der Schwedenkönig bald in einer Reihe mit Nazi-Schergen als "Held der Ukraine" stehen soll. Die Absurdität hat noch ihre Steigerung: auf dem Feld der vernichtenden Niederlage soll ihm ein Denkmal eröffnet werden und das kurzfristige "ukrainisch-schwedische Bündnis" als frühe Etappe der "europäischen Integration" gelobt werden (Originalton Juschtschenko).
Derartige Schleimer und Heuchler spülen also die von den Amerikanern finanzierten bunten Revolutionen an die Macht. Die Europäer freuten sich zunächst wie Kinder über die "demokratischen" Umbrüche in der Ukraine, doch über fast alles Peinliche, was seitdem geschieht, schweigt sich die sogenannte freie Presse kleinlaut aus. Sie weiß warum.
Parallel zu all diesem Treiben reiste Juschtschenko also nach Israel, um mit trauernder Miene die Holocaust-Gedenkstätte Jad Waschem zu besuchen und sich an der Klagemauer in Jerusalem fotografieren zu lassen. Wer hier nur notwendige Show vermutet, liegt richtig. Denn der eigentliche Zweck seiner Reise lag darin, die Juden als Verbündete in seinem Bestreben zu gewinnen, die Hungersnot in der Ukraine im Jahr 1933 (auch Holodomor genannt) weltweit in den Rang eines Genozids zu erheben. Derartige nationale Märtyrermythen braucht Juschtschenko aus dem oben genannten Grund innenpolitisch.
Doch die Israelis denken nicht daran, andere Tragödien auf die gleichen Stufe mit dem Holocaust zu stellen. Dessen Singularität soll unangetastet bleiben und in diesem Fall wohl auch zurecht. Denn der Holodomor, den Juschtschenko heute für seinen prowestlichen und antirussischen Kurs de-facto als russisches Verbrechen instrumentalisieren will, besitzt (obwohl zweifellos eine immense humanitäre Katastrophe) überhaupt keine Merkmale eines Genozids eines bestimmten Volkes an einem anderen. Die Hungersnot im Jahr 1933 fand in vielen Teilen der Sowjetunion statt, darunter auch in Südrussland, im Wolga-Gebiet und in Kasachstan, was die fehlende national-ethnische Motivation belegt. Diese Tragödie hatte nichts mit dem "Kampf zweier Völker" zu tun, sondern wurde von einer engen Clique im Kreml, die meistens aus unterschiedlichsten Ethnien zusammengesetzt war, angeordnet und von lokalen ukrainischen Kommunisten ausgeführt. Außer dem geographischen Sitz der stalinistischen Führungsclique in Moskau hat der Holodomor in der Ukraine mit Russland und seinen Bewohnern nichts zu tun, außer dass sie selbst auch betroffen waren.
Auf der krampfhaften Suche nach einer eigenen historischen Identität, die sich unbedingt von der russischen abheben soll, ist das Fälschen der Geschichte für Juschtschenko auch an anderen Stellen ein beliebtes Mittel. Im Jahr 2009 jährt sich zum 300-ten Mal die berühmteste Schlacht des Großen Nordischen Krieges, die Schlacht von Poltava. In ihr besiegte der russische Zar Peter der Große entscheidend die schwedische Armee unter König Karl XII., der auf die Einladung des übergelaufenen ukrainischen Kosakenhetmans Maseppa hin in die Ukraine vorrückte. Die meisten Kosaken blieben indes Russland treu und verließen Maseppa, so dass dieser Karl dem XII. nur drei bis vier Tausend Kämpfer an die Seite stellen konnte. Die meisten Ukrainer kämpften unter Hetman Skoropadski auf Seiten der Russen. Doch weder diese Tatsache, noch die schmachvoll verlorene Schlacht kümmert den Nationalisten Juschtschenko allzu sehr. Auf seine Anordnungen hin, werden nach Maseppa und Karl XII. in den ukrainischen Städten Straßen umbenannt, während der Schwedenkönig bald in einer Reihe mit Nazi-Schergen als "Held der Ukraine" stehen soll. Die Absurdität hat noch ihre Steigerung: auf dem Feld der vernichtenden Niederlage soll ihm ein Denkmal eröffnet werden und das kurzfristige "ukrainisch-schwedische Bündnis" als frühe Etappe der "europäischen Integration" gelobt werden (Originalton Juschtschenko).
Derartige Schleimer und Heuchler spülen also die von den Amerikanern finanzierten bunten Revolutionen an die Macht. Die Europäer freuten sich zunächst wie Kinder über die "demokratischen" Umbrüche in der Ukraine, doch über fast alles Peinliche, was seitdem geschieht, schweigt sich die sogenannte freie Presse kleinlaut aus. Sie weiß warum.